Oft und gerne öffnet die Brauerei Bucher Bräu ihre Pforten für interessierte Besucher. Anlässlich der Landesausstellung zum Thema „500 Jahre Reinheitsgebot für das bayerische Bier“ hatte auch die Kolpingfamilie Grafenau den Punkt „Besichtigung der Brauerei Bucher“ im Programm und stattete Bucher Bräu Uli Wiedemann einen Besuch ab.
Der Inhaber von Bucher Bräu ist selbst Kolpingmitglied und ließ es sich nicht nehmen, die Brauereiführung für seine Gäste persönlich zu übernehmen. Mit seinen 20 Mitarbeitern beliefert Bucher Bräu den Landkreis Freyung-Grafenau und darüber hinaus Getränkemärkte von Regen bis nach Untergriesbach.
Bereits im 18. Jahrhundert gab es in Grafenau ein Kommunbrauhaus, wo jeder Bier brauen konnte, das dann im eigenen Keller gelagert wurde. Bis heute sind manche dieser Keller erhalten. Das waren die Anfänge des Bierbrauens. Die Brauerei Bucher Bräu wurde 1843 gegründet. Eine große Veränderung bedeutete der Umzug der Brauerei von der Freyunger Straße in die Elsenthaler Straße 1981/82. Auf großen Bildern zeigte Uli Wiedemann seinen Gästen, wie die vormaligen Gebäude damals ausgesehen haben. Viele Mitglieder erinnerten sich noch an den alten Standort.
Beim Rundgang durch die Brauerei erklärte Uli Wiedemann das Reinheitsgebot näher, das natürlich auch bei Bucher Bräu gilt: Ins Bier darf nur Malz – gewonnen aus der Gerste – Hopfen und Rachelwasser aus der Gegend. Als Triebmittel wird Bierhefe verwendet und alle Sorten haben eine genau festgelegte Stammwürze, die immer gleich bleibt. Die Gäste konnten bei ihrem Rundgang unter anderem die riesigen Wasserspeicher, die Reinigungsanlage, den Gärkeller mit einer Temperatur von 5° Celsius, die Lagertanks mit einem Fassungsvermögen von 3.500 Hektoliter und die Flaschenfüllanlage und Etikettiermaschine bestaunen. Hier werden 12.000 Flaschen pro Stunde etikettiert.
Bei der anschließenden Bierverkostung des Volksfestbieres 2016, das den Kolpingmitglierdern außerordentlich gut schmeckte, gab Uli Wiedemann dann noch ein paar sehr interessante Fakten zum Besten: Der Bierkonsum in Bayern liegt bei 106 Liter pro Kopf, im Vergleich zu früher ist er zurückgegangen. Pro Jahr werden außerdem 25.000 Liter antialkoholische Getränke produziert. Das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Bieres beträgt etwa ein Jahr. Wichtig ist, dass es kühl und dunkel gelagert wird. Darum wird es auch in braunen und grünen Flaschen abgefüllt, die wenig lichtdurchlässig sind.
Die Eindrücke der Brauerei-Führung ließen die Teilnehmer dann bei einer gemütlichen Einkehr ins „Bräustüberl“ nachklingen. Vorsitzende der Kolpingfamilie, Christine Thim, dankte Uli Wiedemann ganz herzlich für die Einladung und die interessante Führung durch die Brauerei. Mit einem Geschenk, mit dem der Bräu im Alltag eher wenig zu tun hat: einer Flasche Wein!